Unterschiede
Die High-End Zielgeräte, allesamt mit Leuchtabsehen, kosten bis zu 1900 Euro, wobei das günstigste Glas dieser Serie, das Nickel Isodot, ausschließlich via Internet beim Hersteller selbst zu beziehen ist, daher der günstigere Preis. Wo aber liegen die wesentlichen Unterschiede zwischen den günstigeren und teureren Zielfernrohren? Das sind die Verarbeitungsqualität und die Auswahl der Materialien an sich, die Qualität der Schmierung, Leichtgängigkeit bei kalten Temperaturen, die optische Qualität auch unter schlechten Bedingungen und die Rückkehrgenauigkeit der Absehenverstellung. Klar zu sagen ist, dass auch die günstigeren Geräte jagdlich noch sehr gute Resultate erzielen und durchaus brauchbar sind.
Nur in Grenzsituationen haben die Optiken aus dem mittleren Preissegment das Nachsehen. Um hier Klartext zu reden: Beim Hereinbrechen der Nacht ist das letzte Büchsenlicht bei den günstigeren Modellen in mitteleuropäischen Breiten fünf bis 15 Minuten früher vorbei. Bei einem Mondscheinansitz kann es passieren, dass der Besitzer eines günstigeren Zielfernrohrs sein Ziel nicht mehr erfassen kann, während sein Reviernachbar mit einem High-End-Zielfernrohr noch Sauen auf die Schwarte legt. Die Unterschiede in diesen Grenzsituationen sind in der Revierpraxis deutlich nachvollziehbar.
Die High-End-Optiken sind insgesamt vom Resultat her sehr ähnlich. Man könnte hier meinen, „dass man Mercedes-Wagen mit BMW’s vergleicht“. Niemand wird wirklich sagen können, das eine oder andere Fahrzeug sei wirklich das Bessere oder Schlechtere – bei den Zielfernrohren verhält es sich ähnlich: Letztlich entscheidet hier der ganz persönliche Geschmack und das Vertrauen in eine bestimmte Marke. Wir versuchen, mit unseren Aufstellungen die Besonderheiten der einzelnen Zielfernrohrmodelle zu erläutern. Ein wertender Vergleich wäre der Sachlage nicht angemessen. Er wäre auch nur in Kombination mit sehr teuren Messungen sinnvoll, die das Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Auges zudem überträfen.