Vielfältige Übertragungsmöglichkeiten
Papillome wurden bisher bei Rindern, Gams- und Stein-, seltener bei Rot-, Dam- und Rehwild sowie bei Hasen und Wildkaninchen nachgewiesen. Bei Wild- und Hausschweinen kommen sie selten vor. Sie sind durch Viren bedingte, warzen- oder blumenkohlartige, gutartige Geschwülste („Warzen“), die an der äußeren Haut, den Läufen, in der Speiseröhre oder im Pansen auftreten können. Die Übertragung erfolgt über kleine Wunden, Insektenstiche, direkten Kontakt oder auch bei Salzlecken. Papillome können die Nahrungsaufnahme behindern oder zu Bewegungsstörungen (Papillomatose an den Läufen) führen. Bei milderem Verlauf kann Papillomatose wieder abheilen. Erkrankte Tiere sollten dennoch, allein schon aus Gründen des Tierschutzes und der Minimierung der Infektionsgefahr für weitere Tiere, erlegt werden.
Aus wildbrethygienischer Sicht sind Stücke mit Geschwülsten, falls sie abgekommen sind bzw. Geschwülste zahlreich oder verteilt in inneren Organen oder in der Muskulatur vorkommen, untauglich. Geringere Veränderungen gelten zweifelsohne als Auffälligkeiten, weshalb das betroffene Stück durch einen Fleischuntersuchungstierarzt zu begutachten ist, falls eine Verwertung als Lebensmittel erwogen wird. Ebenfalls untauglich sind Stücke, wenn die Veränderungen ekelerregend sind.