Unfallort Bau

Augenpflege
(Foto: Dr. J. Becker)
Sicher höre ich immer wieder den Satz: 'Mein Hund lässt es sich nicht gefallen, dass ich in beide Augen eine Flüssigkeit gieße'. Aber gerade ein Bauhundführer ist auf einer Jagd niemals allein, insofern sollte man bereits im Junghundalter das Tier daran gewöhnen, dass er sich im Notfall durch helfende Hände von Mitjägern anfassen und versorgen lässt. Der Helfer hat bei der Augenspülung nur die Aufgabe, den Hund so weit zu fixieren, dass der Hundeführer in der Lage ist, seinem Hund mit der einen Hand die Augenlider leicht zu spreizen, um dann von oben mit der anderen Hand die Augen mit einem weichen Strahl ausspülen zu können. Eventuell kann man die Augenlider selbst mit einem nassen Tuch in Richtung der Nase auswischen, um den letzten Schmutz so entfernen zu können. Vermeiden Sie dabei jedoch nach Möglichkeit eine Berührung der Hornhaut. Sollte es jedoch durch den Einsatz im Bau bereits zu einer Hornhautverletzung gekommen sein, muss der unverzügliche Besuch bei einem Tierarzt erfolgen.
Kampfspuren
So begeistert alle bei der Sache sind, die Baujagd ist kein Spaziergang und man sollte auf Verletzungen der Hunde vorbereitet sein. (Foto: J. Fischer)
Diese Bakterienbesiedelung ist häufig auch trotz sehr gründlicher Desinfektion vor Ort nicht vollständig zu verhindern. Trotzdem sollten Sie bereits vor Ort versuchen, die Wunde unter Zuhilfenahme reichlich polyvidonjodhaltiger Flüssigkeiten wie etwa Braunovidon oder Betaisodona-Lösung zu reinigen. Insbesondere das reichliche und gründliche Spülen kann Grundlage dafür sein, dass die Wunde danach problemfrei abheilt.
Infektionsgefahr
Ein Verschluss einer Bisswunde ist in keinem Fall zu empfehlen, da ohne anschließende antibiotische Wundbehandlung eine meist heftige Wundheilungsstörung nicht zu vermeiden ist. Die häufig auch von Hundeführern eingesetzten Hautklammerapparate dienen insofern vor allem einem ersten Wundverschluss, der aber durch einen Tierarzt unbedingt weiterbehandelt werden sollte.
Auch alle massiveren Bissverletzungen mit zum Teil heftigen Substanzverlusten des Gewebes müssen dringend einer tierärztlichen Behandlung zugeführt werden. Ob es der ganze Nasenschwamm oder ein abgerissener Kieferteil ist – alle Wunden sind vor Ort erst mal durch gründliches Spülen auch hier wieder mit einer polyvidonjodhaltigen Flüssigkeit zu reinigen. Eine eventuelle Blutung wird dann im Anschluss an die erste Desinfektion mit einem Tupfer gestillt, der zuvor mit Spülflüssigkeit getränkt und dann auf die blutende Stelle gedrückt wird. Auch hier sind Salben als Erstbehandlung eher abzulehnen. Salben jeglicher Art müssen im Fall einer beim Tierarzt im Anschluss an die Erstbehandlung durchgeführten Naht wieder vollständig abgewaschen werden. Bei größeren Verletzungen ist als Erstversorgung für den Weg zum Tierarzt eine Abdeckung der Wunde zu empfehlen, um ein erneutes Eindringen von Keimen zu vermeiden.
Für den Fall, dass ein Zahn beinahe vollständig oder gar ganz aus seinem Zahnfach herausgetrennt wurde, muss dieser unbedingt in der Maulhöhle bleiben oder unbedingt in einem mit Milch gefüllten Behältnis mit zum Tierarzt genommen werden. Der Tierarzt ist dann in der Lage, den Zahn wieder in sein Zahnfach einzusetzen und so zum Erhalt des vollständigen Gebisses beizutragen.