Ob zum Schöpfen oder für die große „Schlammpackung“ – gerade bei anhaltender Hitze im Sommer sucht sich das Schalenwild seinen Einstand dort, wo es Wasser gibt. Jeder versierte Rot- und Schwarzwildkenner weiß: Nur wenn sich ausreichend Suhlen und Möglichkeiten zur Wasseraufnahme im Revier befinden, fühlt sich das Wild auf Dauer wohl.
Fehlen Teiche, Tümpel und Wasserläufe zum Schöpfen in Trockenperioden, kann es durchaus vorkommen, dass gerade die großen Schalenwildarten aus dem Revier abwandern und sich zeitlich befristete Einstände im Feld suchen, wo sie ihren Wasserbedarf über die Aufnahme von Pflanzensäften decken. Gerade in langen und heißen Sommern kann es dann zu erheblichen Schäden an den saftigen Fruchtkörpern von Kartoffeln, Futter- und Zuckerrüben kommen.
Kleine und nicht all zu tiefe Wasserflächen im Revier, aber auch die Flachwasserzonen größerer Teiche und Seen nutzen Sauen und Rotwild als Suhlen. Sie wollen sich zum einen an heißen Sommertagen in ihnen kühlen, doch auch sonst regelmäßig im Jahr diese Plätze aufsuchen, um sich des Ungeziefers zu entledigen. Je nach natürlichem Angebot gibt es Suhlen, die ständig vom Wild genutzt, wie auch solche, die nur sporadisch besucht werden.
Rothirsche nehmen bevorzugt in der Feiste und während der Brunft besonders gern und oft Suhlen an. Fehlen diese Schlammbäder im Revier, ziehen sie mitunter über weite Entfernungen, bis sie welche finden. So manches Revier, wo zur Brunft kein Hirsch steht, könnte unter anderem durch die Anlage von entsprechenden Suhlen zu einem guten Brunftrevier gemacht werden.