Nach den langen Pirschgängen seit Morgengrauen sind sich die Jäger und Berufsjäger einig: Für den Vormittag war das mehr als genug. Zum Glück ist die Mittagspause auf den Farmbetrieben Namibias etwa drei Stunden lang und so haben Alle die Möglichkeit, vor der nächsten Pirsch am Nachmittag ihre wohlverdiente Siesta abzuhalten.
Wieder gibt es kurz vor der Abfahrt am Nachmittag heißen Kaffee, um den Mittagsschlaf schnell hinter sich zu lassen. Im Gegensatz zum morgendlichen Frühstück sieht man jetzt jedoch keinen Dampf mehr über den Tassen aufsteigen. Denn obwohl die Sonne ihren höchsten Stand hinter sich hat ist es noch immer 35 Grad heiß und ein heißer Wind pfeift über die Landschaft. „Typisch für diese Jahreszeit.“, erzählt mir Berufsjäger Klaus, „Kurz vor Sommerbeginn (also im mitteleuropäischen Herbst) herrscht hier immer ein kräftiger Wind.“ Und der ist tückisch.
Die Jagdführer und Fährtenleser prüfen ständig die Windrichtung, indem sie die trockenen Samen der kargen Gräser zu Boden fallen lassen, oder einfach in den feinen Staub treten, aus dem der Boden hier besteht. Doch der Wind dreht ständig. Manchmal hat man sogar das Gefühl als würde die Luft atmen, wenn der Wind in regelmäßigen Abständen erst in die eine und sofort in die entgegengesetzte Richtung bläst. Es fühlt sich an, als würde die Natur Namibias stetig ein- und wieder ausatmen.