Es ist acht Uhr morgens, als das Handy von Farmerin Imke klingelt. Unweit vom Hof liegt eines ihrer Rinder kraftlos auf dem Boden und kann sich kaum mehr bewegen. Bei unserer Ankunft zeigt sich ein schlimmes Bild. Die Kuh atmet schwer und versucht noch zu schlegeln, was sie in ihrem geschwächten Zustand aber kaum noch schafft. Keiner der Arbeiter weiß genau, was dem Rind so schwer zugesetzt hat und so entscheiden wir uns, die schwerkranke Bonsmara-Kuh von ihrem Leid zu erlösen. Doch als die Arbeiter mit dem nötigen Gerät zur Notschlachtung zurückkommen, ist es bereits um sie geschehen. Ob es wohl eine der vielen Giftschlangen war, die sich hier durch den heißen Busch schlängeln?
An eine Verwertung des Fleisches als Lebensmittel ist auf jeden Fall nicht mehr zu denken, da sind sich alle Beteiligten einig. Also kommt das Aas auf den wohl größten Luderplatz, den ich je gesehen habe. „Wenn du willst, kannst du dich in dem Erdsitz am Luderplatz gleich heute Abend auf Schakal ansetzen“, bietet mir Imke an. Als ich ihr Angebot dankend annehme, habe ich noch keine Ahnung von dem, was mich am Abend noch erwarten wird.