Bei der (Winter-)Fütterung lässt sich viel falsch machen – gerade beim Rehwild. Zu diesem eindeutigen Ergebnis kommt eine Studie aus Österreich. Bei der Aufnahme von leicht verdaulichem, stärkereichem, nicht strukturiertem oder gemahlenem Futter (wie z.B. Getreideschrot oder Maisbruch) wird wenig gekaut und danach wenig bis gar nicht wiedergekäut. Das bewirkt eine deutlich reduzierte Speichelproduktion und – zumindest in Revieren mit geringem Feldanteil – verbunden mit dem raschen Abbau dieses Futters eine Pansenübersäuerung (Pansenazidose).
Durch den rasanten Stärkeabbau entstehen außerdem große Mengen flüchtiger Fettsäuren und Milchsäure im Pansen, die das Pansenmilieu und damit die Pansenmikroben schwer schädigen und zur Entzündung der Pansenschleimhaut führen. Weitere Folgen sind die Störung des Säure-Basen-Haushalts des Blutes, was zahlreiche Beeinträchtigungen (Fressunlust, Zähneknirschen, Festliegen, Koma) verursacht. An akuter Pansenazidose verendete Rehe findet man häufig gleich in Fütterungsnähe.
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