Die Risikogebiete für FSME nehmen
weiter zu. (Foto: www.zecken.de)
Die Gefahr, sich mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu infizieren, hält europaweit
an. Während sich die FSME-Risikogebiete ausbreiten, schwankt die Zahl
der Infektionsfälle stark. Nach wie vor fehlen Behandlungsmethoden und schwere
gesundheitliche Folgen von FSME treten immer wieder auf: 35 bis 38 Prozent der
Patienten im Erwachsenenalter leiden langfristig an neurologischen Spätschäden,
knapp zwei Prozent der Erkrankten sterben. Es gibt nur eine effektive Vorsichtsmaßnahme
gegen die durch Zecken übertragene Viruserkrankung: die Impfung. Zu
diesem Schluss kam kürzlich eine Expertentagung in Wien. In der jüngsten Vergangenheit
erweiterten sich die bereits in 27 Ländern bekannten FSME-Risikogebiete
sowohl in den Norden Europas als auch in höhere Lagen. Mittlerweile sind auch Regionen
bis rund 1500 Meter Höhe betroffen – eine Entwicklung, die von vielen Wissenschaftlern
unter anderem dem Klimawandel zugeschrieben wird. Im Jahr 1996
meldeten Europa und Russland 12 733 Fälle von FSME – die höchste jährliche Zahl
an Neuerkrankungen zwischen 1990 und 2007. Obwohl im Jahr 2007 in ganz Europa
nur 5462 Neuerkrankungen gemeldet wurden, berichteten manche Länder,
wie etwa Schweden, im Jahr 2008 sogar von den meisten FSME-Fällen, die dort jemals
registriert wurden (224 Fälle). In Norwegen erkrankten zwölf, in Deutschland
285 Personen neu an FSME. Daten aus Österreich zeigen, dass die Wirksamkeit der
Impfung zur Verhinderung von Infektionen bei 99 Prozent liegt. Eine Teilnehmerin
der Tagung berichtete, dass sie insgesamt 3,5 Jahre benötigte, um sich von der Infektion
zu erholen. Allein in Österreich haben sich solch tragische Fälle jährlich allerdings
von 700 auf 100 reduziert. BHA