Sie hat nie eine Kunstakademie besucht, ist keine studierte Malerin, umso mehr erstaunten mich die Werke der mir bis dahin unbekannten Künstlerin (Jahrgang 1965), die ich während einer Ausstellung im niedersächsischen Niendorf in der Lüneburger Heide kennenlernen durfte.
„Woher kommt die spürbare Freude an der Natur, an den Wildtieren in den verschiedenen Landschaften, woher haben Sie die einfühlsame Beobachtungsgabe und das Gespür für Stimmungsmomente bei Tieren und Landschaften?“, forsche ich bei der jungen Frau nach und erfahre, dass sie bereits als kleines Mädchen ihren Vater, einen großen Naturliebhaber und -kenner, in der Magdeburger Börde begleitete, wenn er in Feld und Wald umherstreifte und Wild beobachtete.
„Ich bin quasi in und mit der Natur aufgewachsen“, strahlt mich Stephanie Engelmann dabei an, und dieses Einssein mit der Natur, das spürt man beim Betrachten ihrer Bilder.
„Auf mein Maltalent wurden erstmals einige Professoren der Kunstakademie Düsseldorf aufmerksam, als ich die 3. Klasse der Grundschule im nordrhein-westfälischen Willich besuchte. Im Flur des Schulgebäudes hingen Bilder von mir, hauptsächlich Pferdemotive in Wasserfarben gemalt. Die Herren waren von einem von mir gemalten Pfau so begeistert, dass sie das Bild mitnahmen.“
Am Anfang ihrer Schulzeit hatte Stephanie eine Eins im Kunstunterricht. Weil sie sich mit den modernen Themen im Unterricht nicht anfreunden konnte und wollte – sie macht ihrem Sternzeichen „Stier“ auch in dieser Hinsicht alle Ehre – beendete sie ihre Schulzeit im Fach Kunst mit der Note Fünf.
„Nach meiner Schulzeit arbeitete ich in einem landwirtschaftlichen Betrieb und verschrieb mich der Pferdezucht“, erzählt sie mir, „der große Wendepunkt in meinem Leben geschah 1994, als ich Professor Schatz kennenlernte.“