Zu sagen, es beginnt alles mit einem Tropfen Schweiß, wäre zu kurz gedacht. Für viele beginnt es mit dem drohenden oder schon entstandenen Wildschaden. Der Mais wird von den Sauen über Nacht zur Schadfläche degradiert. Kommen dann Borstentiere in Anblick, nutzt der Jäger jede Chance. Nicht verwunderlich, dass während der Milchreife bei Schweißhundführer Heiko Wessendorf das Telefon nicht still steht. Meistens ist es schon dunkel, wenn sich die bedröppelten Schützen melden. Oft rufen sie aber auch erst am Morgen an, weil mit dem eigenen Vierbeiner bereits nachgeschaut wurde, ob die Sau nicht doch in der dritten Maisreihe liegt. Erst, wenn der geschnallte Terrier die Sau aus dem Wundbett hochgemacht hat, sie aber nicht stellen konnte, erfolgt der Anruf beim Profi.
Heute klingelt das Telefon ausnahmsweise kurz vor dem Mittag. Ein Bekannter hat beim Maisdrücken einen Überläufer beschossen, der wieder ins Feld geflüchtet sei. Die Hunde, die drin waren, hätten noch mal Standlaut gegeben, dann sei eine große Rotte aus dem Mais gebrochen. Ob die beschossene Sau noch drinstecke, könne keiner sagen.