Als ich mir im Jahr 1994 mit dem frischen Jagdschein in der Tasche meine erste Repetierbüchse, eine Mauser M94 in .30-06, kaufte, legte mir der Büchsenmacher in Freising zwei Schachteln RWS 9,7 Gramm Teilmantel-Spitz mit dazu. Der Rückstoß war kein Problem. Allerdings bescherte mir der Umzug nach Rheinland-Pfalz künftig mehr Drückjagd-Einladungen und vor allem Schwarzwild. Die Kataloge wurden gewälzt, und so griff ich geschossgewichtsmäßig nach den Sternen in der 30er Kaliberklasse: 14,3 Gramm mussten es sein! Das Ende vom Lied – die Donnerbüchse keilte aus wie ein sensibler Ackergaul, und ich wandelte eine Zeitlang durch das tiefe Tal des Muckens.
Das aber ist längst Geschichte! Doch wenn man im Schießkino neben dem Schützen steht, die Waffe bereits leer- geschossen ist und der Schütze trotz- dem abzieht, keilen viele nach unten aus. Mucken ist kein Einzelfall und keine Schande, sondern verbreiteter, als man denkt.
Hin und wieder sitzt wohl jeder mal der Werbung auf und meint, ohne die- ses neue Magnumkaliber jagdlich nicht mehr bestehen zu können. Selbsteinsicht ist dabei jedoch wichtig: Ist man rückstoßempfindlich oder verträgt man problemlos auch zehn, 15 Schuss mit Magnumpatronen am Stück? Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass der Rückstoß aufgrund der Begleitumstände auf der Jagd nie so hart empfunden wird wie beim Einschießen auf dem Stand.