Kein Widerspruch: Gerade der Heger darf Strecke machen!
Manchmal sind es gerade die kleinen, etwas „gemütlicheren“ Jagden, die uns Jäger lange im Gedächtnis bleiben. Ein paar schöne Stunden in geselliger Runde mit Flinte, Hund und bunter Strecke – das kann ein echtes Highlight sein. Natürlich versteht sich, dass man als Revierinhaber auch nur dann zu einer (kleinen) Treibjagd einlädt, wenn ausreichend Wild vorhanden ist. Denn wie heißt es so schön: Kein Heger, kein Jäger. Die Faustregel ist: Zwei Stück Niederwild sollten auf jeden Jagdgast im Durchschnitt als Strecke schon zu erreichen sein. Schließlich gilt es, hier nur ein wenig vom bejagbaren Besatz abzuschöpfen.
Wer zum Beispiel den Feldhasen durch Scheinwerfer-Taxation zählt und die Zahl von Enten, Kaninchen oder Fasanen durch regelmäßige Beobachtungen abschätzen kann, schafft hier eine wesentliche Grundlage. Nie zu vergessen ist der Fuchs, der bekanntlich immer kommen kann: Er bereichert nicht nur die Strecke. Ist er im Treiben, steigert das die Spannung enorm. Und seine Erlegung hilft wiederum dem übrigen Niederwild!
Wo selbst eine bescheidene Strecke nicht möglich scheint, lohnt der Aufwand einer Gesellschaftsjagd nicht. Ebenso lässt sie sich auch gegenüber Außenstehenden nur schwer rechtfertigen. In diesem Fall buschiert man lieber in aller Ruhe mit seinem Vorstehhund und genießt die saubere Arbeit des Vierbeiners. Um mit dieser Art zu jagen dem Hasenbesatz nicht zu schaden, wählen wir frühestens Mitte November den möglichst einmaligen Jagdtermin. Zum einen ist die Vegetation zu dieser Zeit schon entsprechend niedrig, und zum anderen treffen wir nun keine säugenden Häsinnen mehr an.