Den Ausdruck „Querflinte“ gibt es – soweit ich mich erinnere – erst seit den frühen 1960er Jahren. Aber nachdem bei uns in den späten 1930er Jahren die berühmten Suhler Bockflinten, hauptsächlich Merkel, und ein belgisches (FN-) Modell sehr in Mode gekommen waren, hat man die etwas in den Hintergrund geratenen „normalen Flinten“ daraufhin Querflinten genannt.
Die ungewohnten, aber eleganten Suhler Bockflinten erregten auf den Jagden viel Bewunderung. Richtig durchgesetzt haben sie sich damals noch nicht: Sie schossen viel zu eng. Man setzte irrig Engschuss, Weitschussleistung gleich mit Qualität. Das Treibjagdwild, wenn es mal diesseits von 25 Metern war, bekam sinnlos viel von der Schrotgarbe mit. Das hätte man leicht ändern können! Aber man beharrte darauf, auch, weil diese Flinten mehr als Sportgeräte denn als Jagdwaffen dienten und man vermeinte, die weiten Traptauben damit noch besser erwischen zu können.
Aber diese Bockwaffen hoher Qualität, die sich später auch als zuverlässig und dauerhaft erwiesen, machten ihren großen Weg erst nach dem Zusammenbruch des Jagdwesens, beginnend in den frühen 1950er Jahren.
Ursprünglich und zu Hause in Schlesien war ich aber seit meiner Jugend durch die belgischen Flinten meines Vaters, die ich ab und zu „entlehnte“, und durch die englischen meines Großvaters, die mir am besten passten, ein höchst verwöhntes Bürschchen. Die Flinten meiner Jugend waren also Querflinten. Nach der einläufigen Hahnflinte hatte ich dann eine ejektorlose Suhler 20er, meine geliebte erste Doppelflinte. Es waren unter den englischen auch Hahnflinten bester Bauart mit 76-cm-Damastläufen und das berühmte Greener „Empire Gun“. Die rührten noch von dem legendären Grafen Danckelmann her, wohl einem der besten (und fairsten und nettesten) Schützen, die unser Kontinent gekannt hat. Er war ein Freund meines Großvaters.
So fiel ich denn in sprachloses Staunen, als ich der 12er Bockflinte ansichtig wurde, die unser Inspektor Lehste von seiner Frau zu Weihnachten bekommen hatte. Mein jugendlich moderner Sinn verführte mich dazu, dieses völlig andersartige Gewehr toller als die bewährten Greeners und Francottes zu finden. Und dass der arme Lehste auf Hasenjagden zwar weit, aber tief schoss, lag am Schaft. Der wäre allgemein besser für den Kugelschuss geeignet gewesen – aber man bewunderte die neuartige Technik …
Bei jüngeren und weniger traditionellen Jägern kamen nun die normalen Flinten etwas aus der Mode. Dazu trug bei, dass die modernen Bockwaffen sehr gefördert wurden. Hermann Göring verschenkte sie an Staatsgäste, schoss wohl auch selbst mit Bockdoppelbüchsen und -flinten. Die Luftwaffe nahm das Wurftaubenschießen auf und wurde mit Bockflinten ausgestattet, mit denen junge Offiziere sich üben sollten.
Wenn man diese modernen Waffen mit irgendwelchen beliebigen Hasenplempen verglich, bei denen meist das Gewicht schlecht verteilt war, schnitten sie natürlich besser ab. Da die ersten Bockwaffen schwerer als die meisten Querwaffen waren, standen sie auch auf dem Schießplatz brav ihren Mann, und ihre Schützen mögen auch wegen des höheren Waffengewichts etwa beim Stechen länger durchgehalten haben als andere. Aber nirgends ist erwiesen, dass jemand mit einer Bockwaffe, die ihm gut passte, besser geschossen hätte als mit einer Querwaffe, die ihm gut passte!
Die ungewohnten, aber eleganten Suhler Bockflinten erregten auf den Jagden viel Bewunderung. Richtig durchgesetzt haben sie sich damals noch nicht: Sie schossen viel zu eng. Man setzte irrig Engschuss, Weitschussleistung gleich mit Qualität. Das Treibjagdwild, wenn es mal diesseits von 25 Metern war, bekam sinnlos viel von der Schrotgarbe mit. Das hätte man leicht ändern können! Aber man beharrte darauf, auch, weil diese Flinten mehr als Sportgeräte denn als Jagdwaffen dienten und man vermeinte, die weiten Traptauben damit noch besser erwischen zu können.
Aber diese Bockwaffen hoher Qualität, die sich später auch als zuverlässig und dauerhaft erwiesen, machten ihren großen Weg erst nach dem Zusammenbruch des Jagdwesens, beginnend in den frühen 1950er Jahren.
Ursprünglich und zu Hause in Schlesien war ich aber seit meiner Jugend durch die belgischen Flinten meines Vaters, die ich ab und zu „entlehnte“, und durch die englischen meines Großvaters, die mir am besten passten, ein höchst verwöhntes Bürschchen. Die Flinten meiner Jugend waren also Querflinten. Nach der einläufigen Hahnflinte hatte ich dann eine ejektorlose Suhler 20er, meine geliebte erste Doppelflinte. Es waren unter den englischen auch Hahnflinten bester Bauart mit 76-cm-Damastläufen und das berühmte Greener „Empire Gun“. Die rührten noch von dem legendären Grafen Danckelmann her, wohl einem der besten (und fairsten und nettesten) Schützen, die unser Kontinent gekannt hat. Er war ein Freund meines Großvaters.
So fiel ich denn in sprachloses Staunen, als ich der 12er Bockflinte ansichtig wurde, die unser Inspektor Lehste von seiner Frau zu Weihnachten bekommen hatte. Mein jugendlich moderner Sinn verführte mich dazu, dieses völlig andersartige Gewehr toller als die bewährten Greeners und Francottes zu finden. Und dass der arme Lehste auf Hasenjagden zwar weit, aber tief schoss, lag am Schaft. Der wäre allgemein besser für den Kugelschuss geeignet gewesen – aber man bewunderte die neuartige Technik …
Bei jüngeren und weniger traditionellen Jägern kamen nun die normalen Flinten etwas aus der Mode. Dazu trug bei, dass die modernen Bockwaffen sehr gefördert wurden. Hermann Göring verschenkte sie an Staatsgäste, schoss wohl auch selbst mit Bockdoppelbüchsen und -flinten. Die Luftwaffe nahm das Wurftaubenschießen auf und wurde mit Bockflinten ausgestattet, mit denen junge Offiziere sich üben sollten.
Wenn man diese modernen Waffen mit irgendwelchen beliebigen Hasenplempen verglich, bei denen meist das Gewicht schlecht verteilt war, schnitten sie natürlich besser ab. Da die ersten Bockwaffen schwerer als die meisten Querwaffen waren, standen sie auch auf dem Schießplatz brav ihren Mann, und ihre Schützen mögen auch wegen des höheren Waffengewichts etwa beim Stechen länger durchgehalten haben als andere. Aber nirgends ist erwiesen, dass jemand mit einer Bockwaffe, die ihm gut passte, besser geschossen hätte als mit einer Querwaffe, die ihm gut passte!