Die genauen Zusammenhänge, die zur Verdickung der Läufe führen, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Als Auslöser diskutiert werden neurale, humorale oder hormonell bedingte Ursachen, die zu einer stark erhöhten Durchblutung in den Gliedmaßen führen, wobei auch lediglich strömungstechnische Effekte durch die Druckveränderungen im Brustraum in Erwägung gezogen werden müssen. Die Erkrankung beginnt an den Gliedmaßenenden. Sie zeigt sich als teigige Schwellung und Knochenauflagerung vor allem an den Mittelfuß- und -handknochen sowie an Unterarm- und Unterschenkelknochen. Die Wucherungen sind das Ergebnis eines stark erhöhten Stoffwechsels infolge wesentlich gesteigerter Durchblutung. Neben Tumoren oder Abszessen im Brustraum kommen als Ursachen noch schlecht abheilende Lungenwurminfektionen, Granulome und auch Tuberkulose in Betracht.
Pilzsporen und andere Keime, die Abszessbildungen auslösen, können besonders leicht bei der Verfütterung von staubigem, verpilztem Getreide bzw. Getreideschrot eingeatmet werden. Die Gefahr besteht vor allem, wenn ein Wildtier während der Futteraufnahme in den Trog hustet oder niest und dabei Staub aufwirbelt und diesen beim nächsten Atemzug einatmet. Auf das gesteigerte Risiko des Entstehens von Pilzinfektionen des Atmungstraktes bei Fütterung von Wildtieren bei hohen Temperaturen im Sommerhalbjahr muss nicht gesondert hingewiesen werden, da Sommerfütterung ohnehin untersagt und auch wildökologisch nicht vertretbar ist.