NJ: Herr Lindner, wie sind Sie überhaupt zur Jagd gekommen?
Christian Lindner: Wir haben in Nordrhein-Westfalen einmal ein von den Grünen dominiertes Jagdgesetz debattiert. Als damaliger Fraktionsvorsitzender im Landtag hatte ich mich damit zu befassen und bin deshalb mit auf einen Ansitz gegangen. Und zum gleichen Zeitpunkt war mir klar: Ich möchte meinen Jagdschein machen!
NJ: Was fasziniert Sie an dieser Passion Jagd?
Christian Lindner: Es ist das Eintauchen in eine andere Welt, die völlig unabhängig von unserer ist, die auch ohne uns existiert. Es ist diese Ruhe, die ich schöpfe aus der Natur. Und dem Wald. Jagd ist gleichzeitig Naturschutz und eine ganz normale Form der Lebensmittelproduktion. Das alles zusammengenommen macht für mich die Passion aus.
NJ: Dann haben Sie sich dazu entschieden, den Jagdschein zu machen. Wie wirkte die Jungjägerausbildung auf Sie?
Christian Lindner: Sehr aufwendig! Und das hat mich auch in der fachlichen Einschätzung anderer Dinge sehr viel weitergebracht. Ich habe keinen Kompaktkurs gemacht wie andere, sondern habe mit einem guten Freund 130 Einzelstunden bei einem Dozenten genommen. Das war doch ein erheblicher Aufwand. Daneben habe ich noch Aktenstudium betrieben. Ich bereue die dafür investierte Zeit kein bisschen! Ich habe ganze Tage in der Jagdschule verbracht und mich mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als im alltäglichen Leben. Das kann ich nur jedem empfehlen!
NJ: Hat bei Ihnen im Rahmen der Ausbildung alles im ersten Anlauf geklappt?
Christian Lindner: Da muss ich nicht überbescheiden sein: Ja! Ich habe alle Fächer auf Anhieb bestanden.
NJ: Was war am anspruchsvollsten?
Christian Lindner: Der Naturschutz und das gesamte Lebensmittelrecht, inklusive der Wildkrankheiten.
NJ: Wenn man nun den Jagdschein bestanden hat, rüstet man sich als Jäger aus. Wie haben Sie sich denn jagdlich ausgerüstet?
Christian Lindner: Zunächst einmal brauchst du ja eine Waffe; und ich habe dort, wo auch die Jagdschule ist, unterschiedliche Waffen angesehen und mich dann für eine Waffe und eine Optik entschieden. Zwischenzeitlich habe ich noch eine zweite Büchse gekauft, weil ich auch zwei Begehungsscheine habe – einen hier bei Berlin und einen in Düsseldorf. Meine Große ist ein Geradezugrepetierer mit lichtstarker Optik, auf die schwöre ich! Das ist ein tolles Gerät.
NJ: Und welches Kaliber schießen Sie?
Christian Lindner: .308, damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Das geht ganz problemlos, mit geringem Rückschlag. Und in Nordrhein-Westfalen schieße ich auch noch mit Schalldämpfer, dort ist der ja auch dank Intervention der FDP erlaubt. Manche sehen das mit dem Schalldämpferjahr sehr orthodox, ich nicht! Das ist für die Reduzierung des Jagddrucks, für die eigene Gesundheit, aber auch für die Gesundheit der Jagdhunde ein großer Gewinn.