Langsam kriecht mir die Kälte die Beine hoch. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Es ist zwei Uhr nachts. Ich bin nicht auf dem Ansitz, ich bin nicht im Revier. Ich stehe in der Dunkelheit vor einem Johannisbeerbusch, unter dem sich ein kleines schwarzes Tier drückt. Zum wiederholten Mal verbringen Welpe Wilma und ich die Nacht im Garten. Wilma hat Durchfall.

Keine einfache Magenverstimmung
Nachdem ich in dem vergangenen Blogeintrag über die Stubenreinheit berichtete und euphorisch dem Thema gegenüberstand, haben wir einen kleinen, nicht beeinflussbaren Rückschritt gemacht. Welpe "Wilma" hat von einem Tag auf den anderen plötzlichen Durchfall bekommen. Ich wurde in der Nacht von ihren lauten Bauchgeräuschen geweckt, sodass ich sie noch gerade rechtzeitig rausbringen konnte. Über den Tag verteilt musste sich "Wilma" gefühlte hundert Mal lösen, auch als der Darm eigentlich schon leer war. Die kommende Nacht verlief ähnlich schlaflos und ihr Zustand verbesserte sich nicht. Es gab keinerlei Futterumstellungen, die ihren Durchfall erklären ließen. Trotz dessen war "Wilma" tagsüber gut drauf – sie fraß und trank genug und tobte viel mit meinem Golden Retriever "Freddy".
Besuch beim Tierarzt
Um vor dem langen Feiertagswochenende nochmal auf Nummer sicher zu gehen, stellte ich sie beim Tierarzt vor. Dieser untersuchte sie gründlich. "Wilma" bekam eine krampflösende Spritze, eine pflanzliche Paste zum Aufbau der Darmflora und welpengerechte Schonkost, die ich in kleinen Portionen über ein paar Tage füttern sollte. Zur Sicherheit gab ich eine Kotprobe beim Tierarzt ab, die sofort labortechnisch auf Giardien untersucht wurde. Giardien sind einzellige Darm-Parasiten, die gastro-intestinale Störungen auslösen. Typisch für so eine Infektion sind starke, immer wiederkehrende schleimige Dünndarm-Durchfälle, die teilweise auch blutig sein können. Das Tückische ist, es gibt viele asymptomatische Verläufe. Der Test verlief zum Glück negativ. "Wilma" hatte anscheinend „nur“ eine Infektion, die sich Welpen immer schnell mal einfangen können. Laut Tierarzt sollte diese in ein paar Tagen wieder abgeklungen sein. Bis dahin soll "Wilma" nur Schonkost und darmfloraaufbauende Probiotica bekommen.
Hartnäckige Quälgeister
- Häufig betroffen sind Hunde- und Katzenwelpen.
- Kleine Dünndarmparasiten, die sich an der Darmwand festsetzen und die Aufnahme von Nährstoffen verhindern.
- Parasiten vermehren sich sehr schnell.
- Sie sind besonders hartnäckig und überleben mehrere Wochen in der Umwelt. Bereits behandelte Tiere können sich also auch nach etwas Zeit wieder anstecken.
- Sie werden über einen fäkal-oralen Infektionsweg übertragen und sind als Zoonoseerreger auch eine Gefahr für uns Menschen.
Übung macht den Meister
Glück hatten wir während dieser unpässlichen Phase mit dem Wetter und den Feiertagen. So konnten wir den ganzen Tag in der Natur verbringen und auch den fehlenden Schlaf teilweise auf der Gartenliege nachholen. Zusammen mit "Freddy" übt "Wilma" weiterhin die Leinenführigkeit. Für "Freddy" nutze ich die Umhängeleine von AKAH, damit ich beide Hände frei habe, um "Wilma" zu korrigieren.
Wilma sitzt brav bei Fuß und hält Kontakt zu mir.
Begleitet die kleine „Wilma“ wöchentlich in ihrem Leben vom Welpen zum Dackel – mit freundlicher Unterstützung von AKAH.
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