Rothirsch mit Kreuz im Geweih
Die Tage werden kürzer, die Nächte dunkler und eigentlich ist schon fast Weihnachten. Zumindest wenn es nach dem Schoko-Sortiment der Supermärkte geht. Aber halt, da war doch noch was. Ja richtig: Uhr umstellen, alles noch dunkler und noch ungemütlicher. Nein nein der Hubertustag. „Ach so, das meinst Du“, sagt mein Sohn Carl (11), ohne von seinem IPad aufzublicken.
„Was war da los?“ Will er jetzt doch genauer wissen. „Och da ist dem Heiligen St. Hubertus der Heilige Hirsch erschienen“, sage ich so lax dahin. „Der heilige Hirsch“ fragt Carl. „Klingt cool! Ist das was Besonderes?“ „Das will ich wohl meinen. Das soll der Legende nach ein Rothirsch mit einem Kreuz im Geweih gewesen sein. Und der ist dann dem Hubertus im Wald erschienen und hat ihn bekehrt“.
„Bekehrt? Wozu?“, hakt Carl als aktiver und gewissenhafter Ministrant nach. „Was fragst du mich, er wurde halt bekehrt und dann wurde er zum Schutzpatron der Jagd und damit wir das nicht vergessen ist der 3. November der dazugehörige Gedenktag eben der Hubertustag“.
Jetzt wird das IPad bemüht, mit „bekehren“ alleine ist der jagdlich ambitionierte Nachwuchs nicht zufrieden. „Aha“, sagt Carl und weist auf eine Textpassage im Internet hin. Dem Hubertus ist der Hirsch mit dem Kreuz erschienen und daraufhin hat er beschlossen der Jagd abzuschwören. „Äh, Papa was heißt abschwören? Na aufgeben halt, etwas nicht mehr tun“, sage ich.