Eigentlich sind kapitale Rehgehörne nichts anderes als überschüssige Knochenmasse: Quasi ein Wohlstandsprodukt der Natur. Trotzdem fasziniert uns Jäger vielfältiges Aussehen und jährliches Wachstum immer wieder aufs Neue.
Im Hinblick auf die Färbung eines Rehgehörns existierten ursprünglich mehrere Thesen. Derzeit durchgesetzt hat sich jene, dass zwei Aspekte bzw. deren Wechselwirkung miteinander die Farbe einer Rehkrone bestimmen: Das Material, an dem verfegt worden ist und die Dichte des Gehörnknochens. Frisch verfegte Stangen sind eigentlich weißlich und aufgrund anhaftenden Schweißes leicht rötlich. Dadurch, dass sie zudem relativ rau sind, haften Stoffe – die zum Beispiel über den Fegeprozess an das Gehörn gelangen – daran sehr gut und dringen in die feinen Poren des Knochens ein. Über einen Oxidationsprozess werden die Stangen also regelrecht gebeizt.
Waldböcke, die viel an Fichten oder Erlen fegen, tendieren eher zu dunklen Stangen. Rehwild, das in einem Habitat mit viel Buchen, Weiden und/ oder Birken lebt, neigt eher zu hellen Stangen. Feldböcke wiederum fegen neben Feldgehölzen viel am Boden oder an Feldfrüchten wie zum Beispiel Raps. Obwohl auch Humus und Feldfrüchte eine färbende Rolle spielen können, ist der Kopfschmuck der Feldböcke in der Regel heller.
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