Als Beagle-Führer hat sie wohl schon jeder erlebt: Die leicht spöttischen Blicke zum Hund, kurz bevor das Treiben anfängt. Genauso wie die Frage, warum man keinen „richtigen“ Jagdhund hat. Doch all der Spott und Hohn verfliegen dann meist ganz schnell.
Gespannt steht der Schütze auf seinem Drückjagdbock. Das Holz knarzt leise bei jeder Bewegung unter den schweren Stiefeln. Der Stand trotzt schon seit Jahren Wind und Wetter. Doch der Platz verspricht bei Anlauf gute Chancen. An diesem Samstag ist es ein ungewöhnlich milder Novembertag. Vereinzelte Sonnenstrahlen fallen auf die Lichtung und lassen das Moos in der Wintersonne glänzen. Falten bilden sich auf der Stirn des Jägers, und gespannt horcht er in die Ferne. Leises Laut der eingesetzten Hunde ist zu vernehmen. Einzelne Schüsse sind zu hören. Plötzlich ist ein Knacken im Unterholz zu vernehmen. Früher als erwartet. Langsam zieht Rehwild über die Lichtung. Mit Ruhe kann der Schütze einem Schmalstück den Schuss antragen. Es verendet im Knall. Zufrieden blickt der Schütze auf. Erst langsam scheint das Geläut der Hunde näherzukommen. Ein Beagle folgt wie auf Schienen der Fährte der Rehe, mit perfektem Laut. Die weiße Rutenspitze zeigt kerzengerade nach oben, die Nase tief auf dem Boden, arbeitet sich der bunte Hund voran. Bei der Entfernung zwischen Hund und Wild ist es kein Wunder, dass die Rehe nicht hochflüchtig anwechselten, sondern sich langsam durch den Bestand trollten. Als wir später den Stand verlassen, fallen auch dort die Worte: „So schlecht sind diese Beagle ja gar nicht.“ Auch die anderen Jäger werden später am Streckenplatz Ähnliches sagen.