„Wie hältst du es mit der Rehwildbejagung?“, lautet in vielen Revieren die Gretchenfrage. Seit geraumer Zeit wird kontrovers über Notwendigkeit und Sinn von behördlichen Vorgaben für die Bejagung unserer kleinsten Schalenwildart diskutiert. Welche Gründe sprechen für, welche gegen einen amtlich festgesetzten Abschussplan für Rehwild? Jeder kennt den Spruch „Es wird nie so viel gelogen wie vor der Hochzeit und nach der Jagd“. Wie sinnvoll sind also Abschusspläne, falls ein beträchtlicher Teil der Rehwildstrecke nur auf dem Papier existiert, wie behauptet wird?
Wenn man jetzt größere Sprünge von Rehwild auf den Feldern beobachtet und oft feststellt, dass bei 20 Rehen nur zwei oder drei ältere Böcke dabei sind, dann stellt sich die Frage, ob so ein gesunder Rehwildbestand aussieht. Und um es gleich vorwegzunehmen, ein solch krasses Missverhältnis von weiblichen zu männlichen Stücken hat tatsächlich mit einem gesunden Rehwildbestand nichts zu tun. Offensichtlich wird hier nicht nach einem Abschussplan gejagt und schon gar nicht vernünftig.