Mit Ende der Ranzzeit endet für viele Waidmänner die Zeit der Fuchsjagd. Den Anreiz, Reineke auch im Sommer intensiv nachzustellen, verspüren oft nur diejenigen, die sich mit Leib und Seele dem Niederwild verschrieben haben. Doch gerade im April und Mai nimmt die Fuchspopulation stark zu. Durch den Nachwuchs sind plötzlich bis zu viermal mehr Füchse an einem Ort als zuvor, auch wenn nicht alle Welpen die ersten Wochen überleben. Es reicht jedoch nicht, nur eine Handvoll Füchse zu erlegen, um effektiv in die Population einzugreifen. Dabei erleichtern die hohe Besatzdichte und die Unerfahrenheit der Jungfüchse im Sommer die Bejagung deutlich. Spielende Fuchswelpen am Bau zu erlegen oder mit einer Jungsfuchsfalle zu fangen, ist dabei wohl unumstritten die effektivste Jagdmethode. Doch der Ansitz am Geheckbau ist nicht jedermanns Sache.
In der ersten Zeit sind die Jungfüchse noch sehr auf das Umfeld des Fuchsbaus konzentriert, doch mit zunehmendem Alter steigt auch der Aktionsradius der Welpen. Je nach Wurfzeitpunkt verlässt die Fähe meist ab Anfang Juni mit ihren Welpen den Geheckbau im Wald oder Waldrand und zieht in sonnigere Gefilde. Gern angenommene Rückzugsorte sind Getreide- und Rapsfelder oder auch schon dichter stehender Mais. Am wohlsten fühlt sich die Familienstube von Reineke, wenn Wiesen an die Felder angrenzen. Es ist daher nicht nur wichtig, die Wurfbaue frühzeitig genau auszukundschaften, sondern auch Überlegungen dazu anzustellen, wohin die Fähe mit ihrem Nachwuchs ziehen könnte. Dazu sollte man sich auch gleichzeitig Gedanken machen, wo geeignete Ansitzplätze möglich wären. Sollten keine passenden Ansitzeinrichtungen vor Ort sein, müssen Überlegungen getroffen werden, wo transportable Ansitzleitern oder natürliche Deckung vorhanden sind und wo gegebenenfalls Tarnnetze sinnvoll platziert werden können.
Am aktivsten sind die Jungfüchse in der Dämmerung, besonders die Morgenstunden sind oftmals erfolgversprechend. Sollte man auf eine transportable Ansitzeinrichtung mit Tarnschirm angewiesen sein, empfiehlt es sich, diesen bereits am Vorabend aufzubauen.