„Wir haben hier auf dem Platz zwei Rudel zu stehen, die einen dementsprechenden Nahrungsbedarf haben, der im Wesentlichen durch Schalenwild gedeckt wird. Allerdings bei der Größe unserer Fläche, wir sprechen hier von mehr als 25 000 Hektar, fallen diese Verluste nicht ins Gewicht. In jedem Fall können wir anhand der Abschusszahlen bei keiner Wildart irgendwelche signifikanten Rückgänge verzeichnen. Wir haben in den Spitzenzeiten bis zu 5000 Soldaten mit Fahrzeugen und Waffen aller Art auf dem Gelände.
Da kann man nicht sagen, welche Störung im Gleichgewicht der Fauna nun auf den Wolf zurückzuführen ist und welche nicht. Trotz dieses massiven Übungsbetriebs bietet der Platz noch genügend Einstände und Rückzugsgebiete für alle Tierarten. Dass es für die umliegenden, nicht zum Übungsareal gehörenden Reviere sicherlich eine jagdliche Zäsur ist, wenn „unsere“ Wölfe mal den Truppenübungsplatz verlassen und die Umgebung durchstreifen, ist uns allerdings klar.
Wenn ein Rudel Wölfe ein 200-Hektar-Revier durchstreift, halten die anderen Tiere dort den Atem an und gehen in Deckung, um einmal im Militärjargon zu sprechen. Uns aber stört der Wolf nicht. Wir sehen, dass wir mit dem Wolf um eine Tierart reicher geworden sind. Für alle Anwesenden auf dem Platz gibt es Richtlinien, wie mit dem Wolf umzugehen ist.
Das gilt sowohl für die Soldaten als auch für die Privatleute und Zivilangestellten, die auf diesem Areal Zutritt haben. Damit es nicht zu einem ‚Mülltonnentourismus‘ der Wölfe kommt, werden die Müllsammelstellen durch das Bundeswehrdienstleistungszentrum sehr penibel und regelmäßig gesäubert. Um den Wolfsbestand im Auge zu behalten, führen wir ein sehr genaues und stetiges Monitoring durch, sodass wir im Grunde genommen immer in der Lage sind, Populationsdichte und Aufenthaltsort der Wölfe zu bestimmen.“