Erste Erfahrungen habe man bereits im Sommer 2015 gemacht, als ein Konikfohlen nachweislich durch einen Wolf angegriffen wurde. Da diesem jedoch kaum etwas zustieß, glaubten die Tierhalter, dass sich die Pferde selbst ausreichend vor Angriffen schützen können. Dieser Einschätzung folgen die Verantwortlichen nach den jüngsten Rissen nicht mehr. Denn 24 Tiere wurden auf einen "wolfssicheren" Betriebsstandort (Wulfener Bruch) umgesiedelt. Dort sollen sie bleiben bis die Jungtiere nicht mehr ins Beuteschema des Räubers fallen.
Auf Herdenschutzmaßnahmen angesprochen sah Caspers keine Alternative zur Umsiedlung. Vor Zaunbaumaßnahmen müssten wegen der Kampfmittelbelastung die Fläche sondiert werden. Dies sei zu zeitaufwändig und kostenintensiv. Im Bewusstsein, dass der Nabu federführend an der Wolfs-Willkommenskultur beteiligt ist, sagte Caspers wörtlich: "Wir bewegen uns auf dünnem Eis." Aus diesem Grund habe sie die Vorfälle akribisch in einer Liste dokumentiert. Um Missverständnisse zu vermeiden, werde sie alle Details dazu nach vorliegender Genanalyse bekanntgeben. Abschließend betonte sie, dass ihr oberstes Ziel eine transparente Aufklärung der Sachverhalte sei.
MH
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