Mit einem Koalitionsantrag wollen SPD, CDU und Grüne den Wolfsabschuss in Brandenburg künftig erleichtern. Brandenburg ist mit 62 Wolfsterritorien (Monitoringjahr 2019/ 2020) das Bundesland mit dem höchsten Wolfsbestand in Deutschland. Von 2008 bis September 2020 wendete Brandenburg rund 4,8 Mio. Euro Fördermittel für Präventionsmaßnahmen wie wolfssichere Zäune oder Herdenschutzzäune auf. Durch die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes sowie der „gesicherten weiteren Zunahme des Wolfsbestandes in Brandenburg“ ergibt sich nach Ansicht der Koalition weiterer Handlungsbedarf. „Wir wollen schießen, weil wir in Brandenburg den höchsten Wolfsbesatz haben, der zunehmend zu Schadensereignissen führt“, zitiert die „Zeit“ den CDU-Fraktionschef Jan Redmann bei der Vorstellung des Koalitionsantrags. So soll nach Willen der Parteien „der Abschuss von einzelnen Mitgliedern eines Wolfsrudels in engem räumlichem und zeitlichem Zusammenhang mit bereits eingetretenen Rissereignissen auch ohne Zuordnung der Schäden zu einem bestimmten Einzeltier bis zum Ausbleiben von Schäden fortgeführt werden, soweit Weidetiere durch zumutbare Herdenschutzmaßnahmen geschützt waren.“
Außerdem führt Redmann zur Begründung einer Notwendigkeit von Abschüssen an: „Sie (die Wölfe, AdR.) müssen ihre Scheu behalten vor menschlichen Siedlungen und Stallungen. Wölfe merken, wenn sie nichts zu befürchten haben und werden immer dreister.“ Man will zudem erreichen, dass mit einer Arbeitsgruppe die Größe einer Referenzpopulation adulter Exemplare für den Wolf auf wissenschaftlicher Grundlage festgelegt wird.
Kommentieren Sie