Welchen (Zwischen-)Stand hat das “Konsenspapier" Ihrer Ansicht nach?
DFWR: Das vorliegende „Konsenspapier“ bildet das einvernehmlich erarbeitete Verhandlungsergebnis der von den Präsidenten Dr. Böhning und Schirmbeck eingesetzten Verhandlungsdelegationen ab.
DJV: Es ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe, das aber noch der Beratung in den zuständigen Gremien bedarf und von diesen beschlossen werden muss um gültig zu sein. Dies hat der DJV gegenüber dem DFWR deutlich gemacht. Georg Schirmbeck hat schriftlich bestätigt, dass der Abstimmungsprozess innerhalb des DJV selbstverständlich in Ordnung. Weiterhin schriftlich festgehalten ist, dass eine Veröffentlichung von Ergebnissen aus der Arbeitsgruppe erst dann gemacht wird, wenn eines gemeinsames Papier abgestimmt ist. Ein gemeinsames Papier bedarf der Unterschrift der Präsidenten von DFWR und DJV.
Welche Rolle spielen bzw. spielten dabei die Präsidenten?
DFWR: Die Präsidenten des DFWR und des DJV haben in einem gemeinsamen Gespräch vereinbart, eine Arbeitsgruppe (AG) zur Erarbeitung eines Konsenspapieres einzusetzen. Die Präsidenten waren nicht Teil der AG. Vorstehendes Ergebnis wurde folglich ohne unmittelbare Beteiligung der Präsidenten erarbeitet. Nur im Fall, dass es zu keinem Abschluss in der Verhandlungsrunde kommt, waren die Präsidenten als letzte Instanz vorgesehen. Dies war jedoch nicht erforderlich.
DJV: Die Präsidenten waren nicht unmittelbar in der Arbeitsgruppe eingebunden. Für ein gemeinsames Papier ist ihre Unterschrift notwendig.
Sind sich Ihrer Meinung nach DJV und DFWR über die inhaltlichen Punkte des aktuellen „Konsenspapiers" im Großteil einig?
DFWR: Für den DFWR sind die Ergebnisse des „Konsenspapiers“ einvernehmlich ausverhandelt.
DJV: Nein. Das Papier enthält eine ganze Reihe von Kompromissen. Dabei haben beide Seiten jeweils Zugeständnisse gemacht. Allerdings gibt es weiterhin Knackpunkte, über die weiter mit dem DFWR verhandelt werden muss. Das haben die Stellungnahmen aus den Landesjagdverbänden gezeigt. Unsere Position zum Forst-Jagd-Konflikt haben wir in eigenen Papieren deutlich gemacht, zuletzt in einer umfangreichen Broschüre. Zur Änderung des Bundesjagdgesetzes haben wir ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben und veröffentlicht. Diese gibt die Position des Verbandes wieder.
Wie empfinden Sie die jetzt entstandene Diskussion?
DFWR: Die vom DJV nachträglich aufgeworfene Diskussion stellt den erreichten Kompromiss einseitig in Frage.
DJV: Es ist äußerst unglücklich, dass DFWR-Vertreter sich nicht an Absprachen halten und das vorläufige Papier aus der Arbeitsgruppe in die Öffentlichkeit getragen haben. Das macht die interne Diskussion darüber und die weiteren Gespräche mit dem DFWR nicht einfacher.
Wie sollen die nächsten Schritte aussehen?
DFWR: Für den 17.09.2020 ist eine weitere Diskussionsrunde zwischen DFWR und DJV unter Beteiligung der beiden Präsidenten anberaumt. Anlässlich dieser Diskussion strebt der DFWR ein einvernehmliches Ergebnis an.
DJV: Es ist ein weiteres der Arbeitsgruppe mit dem DFWR Mitte September geplant.
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