Die Ostfriesischen Inseln Borkum und Langeoog gehören zu den
wenigen verbliebenen Brutgebieten der vom Aussterben bedrohten
Uferschnepfe. Deswegen sollen jetzt neben der eingeführten
Kastrationspflicht für Katzen Borkums Jäger mithelfen, die „Dünen-Streuner“ zu
dezimieren. Das Bekanntwerden dieser erforderlichen Maßnahme löste bei Katzenliebhabern Empörung aus, obwohl die rund 30 aktiven Jäger der Insel bei ihrer Jagdausübung genau zwischen zahmen und wilden Samtpfoten unterscheiden. Jonny Böhm, Borkums Hegeringleiter dazu: "Erstens, sind Katzen mit Halsband tabu. Des Weiteren setzen wir auf der Insel ausschließlich Lebendfallen ein. Wenn wir eine fangen, von der wir wissen, dass sie jemandem gehört (Borkum hat nur rund 5.000 Einwohner), lassen wir sie wieder frei." Ebenso beharre man nicht auf die gesetzliche 300 Meter-Regelung.
Auch Peter Südbeck, Leiter der
Nationalpark-Verwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, betonte im Gespräch mit
jagderleben: „Es geht hier nicht um Katzen, die tagsüber bei
irgendjemandem auf dem Sofa liegen. (...) Das sind herrenlose Tiere, die
niemand zu Gesicht bekommt.“ Davon abgesehen sei das Vorhaben eine vollkommen legitime Form
des Jagdschutzes.
Zeitgleich sollen auf den Inseln nach Möglichkeit sämtliche Igel, die
ebenfalls als Feinde der Bodenbrüter gelten, eingefangen und ans
Festland gebracht werden. Auch die Stacheltiere seien, wie die Katzen,
nichtheimische Tierarten, die das Ökologische Gleichgewicht im
Nationalpark ins Wanken bringen können, so Südbeck.
BS