Es ist nicht zuletzt auch der Verdienst der ehrenamtlichen Seehundjäger,
dass die Bestände heute wieder als gesichert gelten. Das erste große
Sterben trat in den Jahren 1988/89 auf. Etwa 18.000 Artvertreter starben
an einem Staupevirus, 60 Prozent der Gesamtpopulation. Daraufhin wurde
das „Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer“ als erstes
Regionalabkommen innerhalb der Bonner Konvention ins Leben gerufen. Die
Mitgliedsstaaten Dänemark, die Niederlande und Deutschland verfassten
daraufhin einen ausführlichen Schutz- und Managementplan. Seitdem feiern
die Umweltschützer eine Erfolgsgeschichte bezüglich der Bestandszahlen.
Nach einem Rückschlag im Jahr 2002 (dieses mal ging jeder zweite
Meeressäuger an der Staupe ein), haben immer wieder Rekord-Zählungen
stattgefunden. 2014 lebten schätzungsweise 39.100 Seehunde im
Wattenmeer.
Besonderes Engagement zeigen die Grünröcke. Seit über 40
Jahren, also schon deutlich vor dem Schutz-Abkommen, suchen sie die
Strände nach verwaisten Heulern ab und bringen sie in
Auffangeinrichtungen. Allein in der niedersächsischen Seehundstation
Nationalpark-Haus werden so jährlich über Hundert Tiere aufgepäppelt und
wieder in die Freiheit entlassen.
BS