Etwa 30 Stück Rotwild sollen im Frühjahr 2015 mit Fanganlagen eingefangen werden, um sie mit GPS-Sendern auszustatten. Da diese Aktionen die Tiere beunruhigen, somit ihre gewohnten Verhaltensmuster kurzzeitig verändern könnten, konzentriere man sich auf Alttiere – diese seien in der Regel standortstreu: „Etwa zwei Drittel Alttiere und ein Drittel Hirsche wollen wir besendern“, sagte Marcus Meißner, Sprecher des Instituts für Wildbiologie Göttingen und Dresden. Laut Meißner sei im Zuge der Schadensproblematik im Wald diese Untersuchung ebenfalls von hoher Bedeutung, da daraus praktische Tipps für das Jagdmanagement abgeleitet werden könnten.
„Seit Jahren ist es unser Ziel, durch gezieltes Wildtiermanagement das Wild aus den Waldflächen heraus und auf die Offenlandflächen zu steuern“, sagte Gunther Brinkmann, Leiter des Bundesforsts. Da die Flächen bisher kostenintensiv vom Menschen gepflegt wurden, wolle man herausfinden, welche Rolle das Rotwild bei der Landschaftspflege tatsächlich spiele und ob dies wirtschaftliche Relevanz erreichen könne.
Gefördert wird das Pilotprojekt aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Genaue Zahlen wollte Meißner im Gespräch mit jagderleben nicht nennen. Der Förderbetrag bewege sich jedoch im höheren sechsstelligen Bereich: „Damit ist das Projekt eines der größten drittmittel-finanzierten Rotwildprojekte in Deutschland.“
„Eine Einschränkung der jagdlichen Aktivitäten gebe es nicht“, sagte er abschließend.
MH/PM