Dazu fing er zunächst einige Stücke in Lebendfallen. Diese wurden betäubt und mit Sendern ausgestattet. Dadurch kannte Zoller die Tageseinstände des Wildes, um es so gezielt zu bejagen. Es seien vor allem die Bachen, die immer wieder an die gleichen Plätze zurückkehren und dieses Ritual an ihre Frischlinge weitergeben. Deshalb sei bei der Jagd zur Gefahrenabwehr der Bachenabschuss unabdingbar, sobald der Nachwuchs ein Lebendgewicht von etwa 30 Kilogramm hat. In den Rostocker Gebieten schossen Zoller und ein Mitjäger 13 adulte Bachen, die ein Durchschnittsalter von über sieben Jahren aufwiesen. Einen Teil davon konnten sie nur mit Hilfe von Nachtsichttechnik erlegen. „Durch den mehrfachen Verlust von eigenen Frischlingen werden sie extrem heimlich und wissen genau, bei welchem Licht Gefahr droht“, so Zoller gegenüber jagderleben. Sind die Bachen geschossen, klappt es auch mit den Frischlingen.
Der nächste Einsatzort der Spezialisten liegt im Freistaat Sachsen. Zunächst sollen die jagenden Forscher in drei schadensträchtigen Gebieten einem Sauen-Problem Herr werden. Aufgrund der stetig wachsenden Schwarzwildbestände wird das Interesse an Zoller wohl weiter wachsen. Auch in Bezug auf die Gefahr vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.
BS