Ministerialdirektor Wolfgang Reimer versuchte Werbung für das JWMG zu machen. Er stellte klar, dass nicht den Jägern die gesellschaftliche Akzeptanz fehle, sondern einigen Jagdmethoden. Man habe es heute mit einer Gesellschaft zu tun, die sich immer weiter von ihren Wurzeln entfernt habe und auch die Realitäten der Nahrungsmittelproduktion verdränge. Dass Jagdrecht ans Eigentumsrecht gekoppelt sei, verstünden auch viele Tier- und Naturschützer nicht. Am Ende war Reimer der Meinung, dass sich für 90 % der Jäger nichts mit dem neuen Gesetz ändern werde.
LJM Dr. Jörg Friedmann stellte klar, dass das neue Gesetz eine Chance auf Bewährung verdient habe. Dennoch verabschiedete der LJV einstimmig eine Resolution zum Nachbesserungsbedarf am JWMG. Knackpunkte seien z.B. die Verbannung der Jäger im März und April aus dem Wald, um den Wildtieren Ruhe zu geben, während Waldbesucher davon ausgenommen sind. Auch die Fütterung in dieser Wildverbiss-kritischen Zeit und zur Unfallvermeidung sei nun als Konzept auf mindestens 2.500 Hektar behördlich zu genehmigen. Am skurrilsten mute das Verbot der (Jung-)Fuchsbejagung im Sommer an – hierfür müsse man spezielle Hegegemeinschaften gründen, die schriftlich zu genehmigen seien. Stattdessen werde die Jagdzeit auf die großen pflanzenfressenden Schalenwildarten zeitlich verlängert.
SN
Die Resolution im Wortlaut finden Sie hier.