Bereits am Dienstag, 7. Juli wurde auf einer Wiese bei Seebach (Landkreis Deggendorf, Bayern) ein totes Reh von einer Passantin gefunden. Das örtliche Veterinäramt untersuchte das Tier. Wie die Polizei gegenüber der Redaktion bekannt gab, wurde das Schmalreh mit Schlägen schwer misshandelt und anschließend zu Tode stranguliert. Dem Reh wurden außerdem "Innereien, insbesondere der Genital- und Afterbereich und das Gesäuge des weiblichen Tieres entfernt“, so die Polizei weiter.

Schmalreh war Handaufzucht
Bei dem Reh soll es sich um eine Handaufzucht gehandelt haben. Marianne Brückl aus Seebach ist sich sicher, dass es sich dabei um das von ihr aufgezogene Schmalreh "Sissi" handelt. Ein Jäger hatte das verletzte Kitz im vorherigen Jahr in ihre Obhut zur weiteren Pflege übergeben. Das Schmalreh habe standorttreu auf einer Pferdekoppel gestanden, sei aber nicht zutraulich gewesen. Seit drei Wochen hätte "Sissi" kein Halsband mehr getragen, so Brückl.
An jenem Dienstagmorgen informierte die Pferdebesitzerin dann Marianne Brückl, dass etwas mit dem Reh "nicht stimmen würde." Sie machte sich daraufhin auf den Weg zur Koppel und fand ihr Schmalreh verstümmelt auf.
Vorfälle mit Pferden und Kühen
In der Vergangenheit habe es bereits ähnlich Fälle in der Region gegeben, so die erschütterte Frau. Vor drei Wochen sei ein Täter gefasst worden, der Gegenstände in die Genitalien einer Stute eingeführt habe. Auch sei es zu Vorfällen mit Kühen gekommen. Hier sei bisher kein Täter ermittelt worden. Marianne Brückl und auch die Pferdebesitzerin fürchten nun um ihre Tiere. Die Pferdekoppel wurde erstmal abgebaut.
Wie die Polizei mitteilte, kann Tierfraß an dem nicht führenden Stück ausgeschlossen werden. Gegen den bislang unbekannten Tierquäler wird wegen einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Deggendorf unter der Telefonnummer 0991–38960 entgegen.
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