Wie wichtig die Fallenjagd ist, zeigt das Beispiel Nationalpark (NP): Auf der Homepage ist zu lesen, dass „die Lage dramatisch“ sei. An der gesamten
Festlandsküste gäbe es bis auf wenige Ausnahmen keine Brutkolonien mehr.
Selbst die Halligen, die letzten Refugien für Brutvögel wie
beispielsweise Möwen, Seeschwalben oder Löffler, werden seit 2013 von
Füchsen, Steinmardern, Mink und Wanderratten besiedelt. Die Lösung soll nun ein Prädatoren-Management bringen: Gemeinsam ziehen
Behörden, Jäger, Kommunen und Naturschützer an einem Strang. „Unser Ziel ist es insbesondere auf unseren
Juwelen (Halligen, Inseln) möglichst wieder den prädatorenfreien Zustand
herzustellen“, erklärte Bernd Hälterlein vom NP. Das heiße aber nicht,
dass wir an der ganzen Küste intensiv zur Jagd blasen. Seit letztem Jahr
jage man gezielt auf den Halligen und an deren Verbindungen zum
Festland, so der Sprecher. Im Fokus stehen deshalb Oland, Langeneß und
Nordstrandischmoor, da ihre Lorendämme das „Einfallstor“ für
Landraubsäuger sind.
Laut Hälterlein ist die steigende Dichte der Vierbeiner die Hauptursache
für die kritische Situation. Dennoch gibt es noch andere Gründe: Zum einen
habe sich das Nahrungsangebot zum anderen die verfügbare Zeit für die
Nahrungsaufnahme verändert – was wohl auf veränderte Gezeiten
zurückzuführen ist. Die Experten versuchen derzeit mehr über die Zusammenhänge herauszufinden. Denn diesbezüglich seien noch einige Fragen offen.
Im diesem Jagdjahr wurden im Zuge des Wiesenvogelschutzprojektes auf Eiderstedt, das federführend vom Landesjagdverband betreut wird, 290 Füchse und 80 Marder gefangen oder erlegt. „Auf den
Halligen liegen wir noch im ein-, maximal zweistelligen Bereich“, so
Hälterlein. Zudem sei es im letzten Sommer nur durch gezielte Bejagung
und einen Elektrozaun gelungen, 38 Junge von 34 Lachseeschwalbenpaaren durchzubringen. Ohne die
Fallenjagd ist der Schutz nicht möglich – dem stimmte auch der
Vogelexperte zu.
MH