Das Ministerium teilte mit, dass man sich aufgrund der schrecklichen Ereignisse von Winnenden zu dem vorgezogenen Termin entschieden hatte. Der Datenpool wird weiterhin von den örtlichen Waffenbehörden gepflegt. Gespeichert werden die Angaben beim Bundesverwaltungsamt in Köln. Somit sollen jederzeit alle Sicherheits- und Waffenbehörden auf die "Auskunftsdatenbank" zugreifen können. "Dadurch leistet das NWR einen sehr konkreten Beitrag zu Verbesserung der öffentlichen Sicherheit", so Friedrich. Selbstredend seien die Sicherheitsanforderungen an das neue Register wegen der hohen Schutzbedürftigkeit um einiges höher, als es bei den bisherigen der Fall war. Auch habe der Probebetrieb mit zehn von insgesamt 551 Waffenbehörden im Oktober gezeigt, dass das System funktionieren würde. Einige Experten kritisieren den voreiligen Vorstoß des Ministeriums. Am Beispiel der Mordserie der rechtsterroristischen "NSU" hätte es nach Angaben des Präsidenten des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, zwar einen Zeitgewinn bei der Suche nach den Tätern gegeben, zu den Mitgliedern hätte es aber nicht geführt. Die Waffe war illegal über die Schweiz ins Land gekommen, berichtete Ziercke gegenüber der "Welt". Ähnlicher Ansicht ist die Gewerkschaft der Polizei. Für sie sind nach wie vor die illegalen Waffen das Problem.
BS