Es handle sich um ein trächtiges
Weibchen, das am vergangenen Freitag im Harzkreis (Sachsen-Anhalt) entdeckt wurde, sagte
der Luchs-Projektes-Leiter Ole Anders, im Gespräch mit der Redaktion. Föten seien noch nicht entwickelt gewesen, dafür habe man Follikel (Eibläschen im Eierstock) nachweisen können. Nach dem ersten Augenschein sei die Luchsin von einem Geschoss getroffen
worden, das den Tierkörper durchschlug. Zur genauen Untersuchung wurde der Kadaver deshalb noch am Abend des Fundtages ins Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht. Ein Anwohner habe das Tier mehrere Hundert Meter entfernt von der
Ortschaft Opperode in der Nähe eines Waldes gefunden, so der Experte. Seit der Auswilderung der Pinselohren im Jahr 2000 habe es keinen
vergleichbaren Fall gegeben. Auch in den umliegenden
Regionen, die die Raubkatzen inzwischen besiedeln, seien keine
Fälle von Luchs-Wilderei bekannt geworden. Inzwischen hat die Nationalparkverwaltung Anzeige erstattet. Die Ermittlungen laufen.
Im Rahmen des Projektes wurden im Harz nach und nach 24 Luchse
freigelassen. Anders geht davon aus, dass in den vergangenen 15
Jahren gut 200 Luchse in freier Wildbahn zur Welt gekommen sind. Neben Niedersachsen besiedeln die Harzer
Luchse nachgewiesenermaßen
auch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen.
dpa/MH