Ein Berufsjäger hatte die kranke Katze einen Tag zuvor bei Melsungen
(Schwalm-Eder-Kreis) beobachtet. Nachdem sich ein Mitarbeiter der Oberen
Naturschutzbehörde vor Ort ein Bild von der Lage machte und sah, wie
der Luchs immer wieder zusammenbrach, stimmte er der Tötung zu. Das
erwachsene Weibchen war so stark abgemagert, dass es nur noch acht
Kilogramm wog – normalerweise sollte das Gewicht rund 20 Kilogramm
betragen. Laut einer Pressemitteilung sei eine Narkose sowie ein
Transport zur tierärztlichen Behandlung nicht mehr möglich gewesen. In
einem veterinärmedizinischen Institut soll nun geklärt werden, ob eine
Krankheit oder eine andere Ursache für den Zustand verantwortlich war.
Der Bestand an Luchsen in Nordhessen sei insgesamt zwar noch sehr klein,
gelte aber als stabil mit wachsender Tendenz, so das
Regierungspräsidium. Jungtiere wurden in den vergangenen Jahren
regelmäßig nachgewiesen. Die hessische Tierschutzbeauftragte teilt die
Auffassung, dass in diesem Fall die Erteilung der naturschutzrechtlichen
Ausnahmegenehmigung zur Tötung der Luchsin legitim und der Fangschuss
unumgänglich war.
Ein weiterer Artvertreter ließ Anfang der Woche in Niederbayern sein Leben. Wie die Polizei berichtet, wurde ein Luchs beim Überqueren der Bundestraße 533 im Bayerischen Wald von einem Auto erfasst und getötet.
PM/BS