Sein Landkreis hat die Jagdsteuer von zehn auf fünfzehn Prozent erhöht. Daraufhin erklärten die waldeckschen Jäger, dass sie kein Unfallwild mehr entsorgen würden. Was wiederum den Landrat erbost: Er ließ mitteilen, dass es nicht Aufgabe des Landkreises sei, die Tierkörper zu beseitigen, es keine Verbindung zur Jagdsteuer gebe und sich der Kreis von den Jägern nicht erpressen lasse. Deren Vorsitzender Heinz Langerzik erklärt nun wiederum, dass man den Kreis nicht erpresse. "Wir haben lediglich eine freiwillige Leistung nach der Jagdsteuererhöhung des Landkreises eingestellt. Wer nun von einer Erpressung spricht, hat offensichtlich Ursache und Wirkung grundlegend verwechselt". Auch als zu Jahresbeginn die Jagdsteuererhöhung im Kreistag diskutiert wurde, hörte man die Jäger nicht an.
Der Ärger schwelt bereits länger. Als der Kreis Waldeck-Frankenberg im Herbst 2010
beabsichtigte, die Jagdsteuer zu erhöhen, kam es zu einer Krisensitzung
zwischen Jägern aus Edertal, Frankenberg, Waldeck und der
Landratsverwaltung. Man bot den Jägern an, ihre Argumente im zuständigen
Kreisausschuss vorzustellen. Langerzik: "Bis heute warten wir auf diese
Einladung. Es war wirklich blauäugig von uns zu glauben, dass wir in
dieser Phase der politischen Diskussion die Gelegenheit eingeräumt
bekommen, unsere Argumente vorzustellen". Der Landrat konterte, dass die
Jäger sich nie um einen Termin bemüht hätten.
PB