Besonders tragisch sind Wildunfälle, wenn es trächtige Tiere erwischt. Zwei Beispiele machten das diese Woche deutlich. In einem Fall versuchte ein Jäger noch zu helfen...
Das sind die drei Rehe, die beim Unfall in Niedersachsen verendeten. Foto: A. Bähr
Am vergangen Dienstagmorgen krachte es im Kreis Würzburg. Laut
Polizeibericht kreuzten mehrere Rehe die Fahrbahn, ehe es zur Kollision
kam. Ein Kleintransporter erfasste eine beschlagene Rehgeiß. Durch die
Wucht des Aufpralls schleuderte das Tier in den Gegenverkehr, wo es
erneut mit einem Fahrzeug zusammenstieß. Als die verständigten
Polizeibeamten das verendete Stück untersuchten, entdeckten sie im
aufgerissenen Wildkörper zwei Kitze, von denen eines noch lebte. Die
Ordnungshüter übergaben das Jungtier dem zuständigen Jagdpächter. Dieser
sei zunächst sehr zuversichtlich gewesen, das Kitz mit Schaf- oder
Ziegenmilch aufzupäppeln, sagte ein Polizeisprecher im Gespräch mit der
Redaktion. Die Bemühungen des Jägers waren jedoch vergeblich, denn wenige Stunden später
sei das Tier verendet.
Einen ähnlichen Fall teilte uns Leser Andreas Bähr mit. Am Montag fand
er im Kreis Göttingen eine überfahrene Rehgeiß. „Scheinbar durch den
Aufprall wurden die Kitze aus dem Mutterleib herausgerissen“, vermutet
Bähr. Keines der Wildtiere überlebte. Die Fundstelle sei ein bekannter
Unfallschwerpunkt. Mit dem Foto des unschönen Fundes möchte er alle
Verkehrsteilnehmer für einen vorsichtigeren Fahrstil sensibilisieren.
MH/PMVergleichbare Anblicke könnten bald Verkehrsteilnehmer und Jäger erspart bleiben. Junge Tüftler entwickelten eine neue App gegen Wildunfälle.