Durch den Unfalltod von Michael Lewicki im Jahre 1998 sah Jost Doerenkamp sich plötzlich mit dem Wunsch des Verlages sowie der Kolleginnen und Kollegen konfrontiert, die Chefredaktion der PIRSCH zu übernehmen. Nach kurzem Zögern stellte er sich dieser Herausforderung. Denn die Zeiten waren nicht eben einfach: Neue Techniken und Medien veränderten das „Blattmachen“ und den Beruf des Journalisten rasant und nachhaltig. Jagdlich standen die Zeichen der Zeit ohnehin auf „Sturm“. Die Spannungen zwischen Jagd, Forst, Landwirtschaft und Naturschutz waren nicht mehr zu übersehen. In dieser Situation bot Jost Doerenkamp sich und die PIRSCH als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Positionen an. Die begrenzten Möglichkeiten dafür waren ihm dabei durchaus bewusst. Trotzdem versuchte er an vielen Stellen als Mann des Ausgleichs zu wirken. Nicht nur als Chefredakteur, sondern auch als Jagdherr im PIRSCH-Revier, bei jagdrechtlichen und jagdpolitschen Veranstaltungen und bei der Herausgabe von Fachliteratur oder in der Verbindung mit dem Bund Bayrischer Berufsjäger. In seinem Abschieds-
editorial zum Eintritt in den Vorruhestand 2016 drängte es ihn allerdings festzustellen: „Das Waidwerk wurde und wird bedauerlicherweise zunehmend von Ideologie statt Fachwissen (fremd-)bestimmt.“