Backhaus befürchtet, dass die Pachtpreise durch die hohen Katastergebühren weiter steigen, denn die Jagdgenossen würden die Kosten auf die Pächter abwälzen. Dadurch könnte künftig eine Jagdpacht nur noch vermögenden Grünröcken möglich sein. Da Jagdgenossenschaften eine wichtige Rolle bei der Pflege und Hege der Wildbestände spielen, ihnen eine soziale Funktion im ländlichen Raum zukäme und sie das Rückgrat der einheimischen Jäger und Pächter darstellen, dürfe das Thema nicht durch die fiskalische Brille betrachtet werden. "Wenn wir nicht wollen, dass das Jagen ein elitäres Hobby wird, müssen wir uns für die Jagdgenossenschaften engagieren", so Backhaus. Er werde weiter für eine entsprechende Gesetzesänderung werben, der Ball liege jetzt beim Innenminister.
Hintergrund: Vor etwa zwei Jahren wurde in Mecklenburg-Vorpommern eine neue Kostenverordnung eingeführt, die Jagdgenossen zur jährlichen Katasterführung verpflichtet. Bis dahin zahlten Jagdgenossen für einen Katasterauszug 10 Cent je Flurstück. Heute sind es bis zu 2,30 Euro, die pro Datensatz fällig werden. AJE-Geschäftsführerin Peggy Baum erklärte auf Nachfrage von jagderleben, dass so bei einem durchschnittlichen Pachtpreis von 3,40 Euro in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt 40 bis 60 Prozent des Pachtpreises ans Katasteramt gehen.
PM/BS