Am 6. Mai 2020 prüfte Jäger und Landwirt Eike Holfeld die Wiesen in seinem Revier nahe Bokel (Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen), ob diese bereits mähreif sind. Während er mit dem Auto unterwegs war, sah er auf einer der Weiden zwei Damhirsche stehen, die keine Anzeichen zur Flucht machten. Einer von beiden war ein bekannter weißer Hirsch, der sich mit weiteren Stücken seit einigen Tagen in der Hegegemeinschaft aufhielt, so der Waidmann gegenüber der Redaktion. Vorsichtig näherte sich Holfeld den Tieren auf rund 50 Meter und bemerkte dabei, dass sich eine Zaunlitze um die Geweihe der Hirsche gewickelt hatte und diese daher voneinander nicht mehr loskamen.

Tierarzt sediert Hirsche
Der Jäger rief umgehend seinen Mitpächter Dr. Uwe Bruns an. Dieser ist Tierarzt und aufgrund dessen im Besitz eines Narkosegewehrs. Bruns fuhr zur besagten Wiese und sedierte die beiden Hirsche. Nun konnten die Männer die zwei Stücke Damwild befreien. Nach der Rettungsaktion mussten sich die Damhirsche noch einige Zeit von dem kräftezehrenden Kampf erholen. „Ich habe immer wieder zu der Weide geguckt, um zu sehen wie es ihnen geht. Um 22 Uhr waren sie dann verschwunden“, erzählt Eike Holfeld abschließend.
Ärger über Müll in Feld und Wald
Dr. Uwe Bruns betont gegenüber der Redaktion, dass ihn die Vermüllung der Landschaft ärgere. Prinzipell stellen diese Stromlitzen von Weiden kein Problem dar, jedoch wurden diese vermutlich achtlos liegen gelassen. Woher die Litze stammt, wisse man nicht. „Damhirsche können einige Kilometer zurücklegen“, so Bruns. Um gegen eine Vermüllung vorzugehen, veranstaltet die Jägerschaft eine jährliche Müllsammelaktion. Leider ist die Aktion wegen des Coronavirus in diesem Jahr ausgefallen.
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