Es war bereits das zweite Kitz, das Jäger Martin Kugelmann bei Baldham (Bayern), innerhalb weniger Wochen von Hunden gerissen am Spazierweg bergen musste. Kein Einzelfall in dem vielbesuchten Revier. "Ich habe schon alles versucht, über Polizei, Ordnungsamt, Zeitung – es interessiert einfach keinen wie hier Wildtiere unnötig zu Tode kommen", so der Waidmann.
Das diese Woche von seinem Jagdhund am Wegrand aufgespürte Kitz war sogar noch warm, als Kugelmann es auf seinem Reviergang auffand. Die zahlreichen Bissverletzungen und der Fundort unmittelbar am Weg im lichten Hochwald belegen, dass der Halter des verantwortlichen Hundes fast zwangsläufig den Todeskampf des schreienden Kitzes mitbekommen haben muss. Eine Meldung bei Jäger oder Polizei – Fehlanzeige.
Auftakt für eine Ungewöhnliche Aktion: "Ich habe einfach die Heckklappe an meinem Revierfahrzeug aufgemacht, mich draufgesetzt und gewartet, was passiert", beschreibt Martin Kugelmann den spontanen Einfall. "Ich wollte, dass die Leute einmal sehen, was hier andauernd passiert." Das Kitz liegt derweil mit gut sichtbaren Rissspuren und einem Bruch als Zeichen des Respekts vom Jäger in der Wildwanne.
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