Die gehörnte Ricke auf dem Bild ist keine Unbekannte. Der Jagdpächter
und Hegeringleiter von Langballig (Kreis Schleswig-Flensburg), Cord
Petersen, hatte sie nicht nur immer wieder in einer Streuobstwiese
beobachtet, sondern auch ihre Kitze in den Vorjahren vor der Mahd in
Sicherheit gebracht. Am vergangenen Wochenende ging er mit seinen drei
Kindern im Revier spazieren und bemerkte das hochträchtige Tier. Es
lief, gehetzt von einem Terrier-Mischling, in einem Bachlauf auf ihn zu.
„Ich habe den Hund angeschrien, der hat aber nicht reagiert“, berichtet
Petersen gegenüber jagderleben. Kurze Zeit später hörte er die Ricke
klagen, an einer Böschung verließ sie offenbar die Kraft. Sie musste erlöst werden.
Am nächsten Tag machte der Jäger die Halterin ausfindig und sprach sie
an. Diese vermutete bereits, worum es geht. Sachlich und ruhig erklärte
er der Dame, was sich am Vortag abgespielt hatte. Petersen: „Sie sah
alles sofort ein und will den Hund zurück ins Tierheim bringen, aus dem
sie den Vierbeiner vor kurzem bekam.“ Nach eigenen Angaben zufolge könne
die Frau des Hundes nicht Herr werden. Deshalb habe Petersen auch von
einer Anzeige abgesehen, die Beteiligten seien so gestraft genug. „Und
Einsicht ist in solchen Fällen doch das Wichtigste“, so Petersen.
BS