Der Bundesforstbetrieb (BFB) Grafenwöhr (Bayern) wurde für seinen Umgang mit dem Rotwild ausgezeichnet. Auf dem etwa 23.000 Hektar großen US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird seit 2014 das Projekt „Wo Rothirsche die Landschaft pflegen“ durchgeführt. Gemeinsam mit den Universitäten Göttingen und Dresden wurde dabei untersucht, wie sich eine Konzentration des Rothirschbestandes im Offenland auswirkt und welchen Einfluss dies auf Vegetationsentwicklung und Biodiversität hat. Die Jagd wird dabei auf wenige Tage im Jahr minimiert. Laut dem Forstdirektor des BFB Grafenwöhr, Ulrich Maushake, wird die Jagdausübung auf reife Brunfthirsche und vereinzelte Bewegungsjagden konzentriert.
Laut einer Pressemitteilung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, welcher der Bundesforstbetrieb Grafenwöhr angehört, zeigt das Projekt, dass durch die Beweidung mit Rotwild „ökologisch wertvolle Offenlandlebensräume erhalten bleiben“. Das militärisch intensiv genutzte Gelände ist zu etwa 85% als FFH-Gebiet ausgewiesen. Nach eigenen Angaben des Forstbetriebes befinden sich zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf dem Gelände. Im Projektzeitraum wurden 44 Rothirsche mit einem GPS-Sendehalsband ausgestattet.