Für längere Zeit waren Wölfe in Deutschland ausgerottet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich Canis lupus auch bei uns wieder in starker Kopfzahl etabliert. Er ist jedoch quasi in ein anderes Land gekommen. Seit seiner Ausrottung hat sich Deutschland noch weiter in Richtung Kulturlandschaft gewandelt. Nicht überall findet der Wolf bei uns ideale Habitate, was ihn jedoch nicht an der Ausbreitung hindert. Das Beutespektrum des Wolfs und seine weitere Ausbreitung bedingen eine stetig wachsende Zahl von Übergriffen auf Nutztiere. Mit steigender Wolfszahl werden Mensch-Wolf-Begegnungen zunehmen.
Niemand kann ausschließen, dass unter Umständen auch Menschen vom Wolf angegriffen werden. Bleiben Annäherungen des Wolfs an den Menschen dauerhaft ohne Konsequenzen für die Wölfe, ist mit solchen An- und Übergriffen verstärkt zu rechnen. Die von vielen Wolfsbefürwortern in diesem Zusammenhang stets ins Feld geführte „natürliche Scheu“ des Wolfs ist in die Kategorie Schutzbehauptung einzuordnen. Es ist in diesem Zusammenhang verantwortungslos, gut dokumentierte Übergriffe und Angriffe des Wolfs auf den Menschen auch in jüngster Vergangenheit als übertrieben oder gar als Märchen abzutun.