Eingefangen: Etwa 700 Gramm wog der gerettete Terzel. Foto: A. Zapp
Mit dem Kopf durch die Wand? In diesem Fall war es eine doppelt
verglaste Scheibe, gegen die ein Habicht bei der Jagd auf eine Taube
prallte. Letztere überlebte die Kollision nicht und brach sich das
Genick. Der Greif jedoch „hinterließ ein Loch in der stabilen Scheibe“,
sagte Hausmeister Andreas Zapp, der als erster die Beschädigung
bemerkte. Bei der Nachschau stellte er fest, dass der Vogel den Vorfall
überlebt hatte. „Ruhig saß er im Gebälk der Halle“, sagte Zapp im
Gespräch mit jagderleben. Der Hausmeister verständigte daraufhin die
Feuerwehr und seinen Bekannten, der Jäger und Falkner ist. Gemeinsam
versuchte der Rettungstrupp den Vogel einzufangen – jedoch erfolglos.
Erst das dunkler werdende Tageslicht beruhigte den Greif, sodass es Zapp und dem Waidmann gelang, mit einem
Hubsteiger und einer langen Stange, den Vogel einzufangen. Zapp: „Das
Tier setzte sich einfach auf die Stange. Es hatte eine Schnittwunde an
der rechten Schwinge.“
Zur weiteren Versorgung brachten sie den Vogel in das Mössinger
Vogelschutzzentrum. Ein Tierarzt kümmerte sich wenig später um die
Verletzungen. Röntgenbilder zeigten keine Brüche. „Am rechten Flügelbug
hatte das einjährige Männchen eine Schnittwunde die den Knochen
freilegte. Diese wurde vom Arzt genäht“, erklärte Dr. Daniel
Schmidt-Rothmund, Leiter des Vogelschutzzentrums. Nach zweiwöchiger
Wundheilungsphase ließen die Verantwortlichen das Männchen am Montag,
den 26. Januar, wieder frei.
MH