Seit dem Jahr 2002 besitzt Herbert Semmler das Damwildgatter in der Nähe von Susigke (Kreis Anhalt-Bitterfeld, Sachsen-Anhalt). Als er am Dienstagnachmittag zum
Füttern kam, entdeckte er sechs erschossene Tiere. Ein Schmalspießer und
fünf Alttiere. Das Schlimmste sei, dass letztere alle beschlagen waren.
„Deshalb habe ich nicht nur sechs, sondern insgesamt elf Stücke
verloren“, sagte Semmler im Gespräch mit jagderleben. Hörbar getroffen
fügte er hinzu: „Da fährt man jeden Tag raus, wartet ohnehin schon,
dass der Wolf zugeschlangen hat und dann so etwas.“ Die gezielten Schüsse gingen alle auf den Träger, weshalb der Wildgatterbesitzer
und die eingeschaltete Polizei einen Täter vermuten, der jagdliches
Wissen hat.
"Vermutlich verwendete der Unbekannte ein Großkalibergewehr mit Zielfernrohr." Die Spurenlage sei sehr schlecht, teilte Polizeisprecher Hans-Peter Klimmek
mit. Weder sei das Gatter geöffnet worden, noch habe man auf den beiden
Hochsitzen des Gatterbetreibers Beweise sicherstellen können.
Erschwerend komme hinzu, dass unweit des abgelegenen Tatortes ein
Schießstand ist. Deshalb seien die Anwohner nicht besonders
sensibilisiert, wenn es knallt, so der Beamte. Hinweise zu den Vorfällen nimmt die
Polizei Anhalt-Bitterfeld in Köthen entgegen (Tel. 03496/426-0).
MH