Wie Seehundstationsleiter Dr. Peter Lienau berichtet, wurden in diesem Jahr 40 Prozent weniger Tiere eingeliefert, als in den Vorjahren. Grund dafür sei unter anderem der späte Beginn der Sommerferien vor der Hauptgeburten-Zeit. Ebenso hätte anhaltende Regentage Wassersportler und Spaziergänger von ihren Aktivitäten abgehalten. Somit wurden die Seehunde in den wichtigen Ruhephasen weniger gestört. Die Zeit hätte vielen Seehündinnen ausgereicht, ihrem Nachwuchs durch die extrem nahrhafte Muttermilch (50 Prozent Fettanteil) genügend Reserven mit auf den Weg in die Selbstständigkeit zu geben. Einen weiteren Grund für den Rückgang vermutet Lienau aber auch in dem von Oktober bis Januar aufgetretenen Influenza-Virus (
wir berichteten).
Seit mehr als 40 Jahren versorgen die Tierpfleger jährlich bis zu 150 verwaiste Seehunde und vereinzelt Kegelrobben. In Kleingruppen werden dieses Jahr sukzessive bis Ende Oktober 98 Artvertreter in die freie Wildbahn entlassen.
PM/BS