Wilderer verstümmeln Rentiere
Öl- und Gaspipelines, Straßen und Zäune zerschneiden zunehmend die Wechsel der Tiere, die jedes Jahr in großen Herden von bis zu mehreren hunderttausend Tieren etwa 3.000 Kilometer von den Winterweiden im Süden, zu den Sommerweiden nahe der Küste zurücklegen. Durch den Klimawandel müssten die Tiere immer häufiger bereits aufgetaute Flüsse durchschwimmen, mit hohen Verlusten vor allem bei den Jungtieren.
Doch auch zunehmende Wilderei macht der Herde zu schaffen. Der WWF schätzt die Zahl der getöteten Tiere auf bis zu 100.000. Gerade die Flussübergänge seien für die Wilderer eine günstige Gelegenheit die hilflos schwimmenden Rentiere anzugreifen. Mit Motorsägen würden sie den Tieren im Wasser von Booten aus die Geweihe absägen. Geschätzt verenden 70% der so verstümmelten Tiere in der Folge.
Die Nachfrage nach Geweihen im Bast ist vor allem in China für Heilpulver sehr groß. Zunge und Leber gelten als Delikatesse. Der WWF fördert die Besenderung von Rentieren um ihre Wanderbewegungen aufzuzeigen und gerade bei den sensiblen Flussüberquerungen zu schützen.