Beim Landesausschuss des Bayerischen Jagdverbands am 27. September hat sich eine breite Mehrheit dafür ausgesprochen, das Vertragsverhältnis mit dem bisherigen Wirtschaftsprüfer, der das Gutachten mit den Verstößen von Prof. Dr. Jürgen Vocke erstellt hatte, zu kündigen. Wie sueddeutsche.de berichtet, sei man zu der Auffassung gekommen, dass „die Beauftragung einer interdisziplinären Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit breitem Fachwissen erfolgen sollte.“
BJV: Neuer Wirtschaftsprüfer & Misstrauensvotum gegen Vocke

Misstrauensvotum gegen Vocke und Greeske
Nach Informationen unserer Redaktion stand zwischenzeitlich auch die für den 26. Oktober anberaumte Delegiertenversammlung auf der Kippe. Der Jagdschutz- und Jägerverein Freising hat zu diesem Termin einen Antrag auf Misstrauensvotum und Abwahl von Prof. Dr. Jürgen Vocke sowie des Landesjustiziar Dr. Peter Greeske gestellt.
Was nicht passt, wird passend gemacht?
Nach dem BJV-Präsidiumsbeschluss vom 18.2.2019 hat die Landesschatzmeisterin den Wirtschaftsprüfer Felix Wallenhorst aus München beauftragt. Der Mann hat keine (!) Verbindungen zum Bayerischen Jagdverband (BJV) und ist – trotz kleiner Kanzlei – auf die Prüfung von Vereinen, Verbänden und Stiftungen spezialisiert. Seine Ergebnisse passen dem Präsidenten und dem Großteil seines homogenen, in 25 Jahren gewachsenen Umfeldes offensichtlich nicht. So kam man nun auf der Landesausschusssitzung am 27.9.2019 „mit großer Mehrheit zu der Auffassung“, eine „interdisziplinäre Wirtschaftsprüfungsgesellschaft“ mit nochmaliger Prüfung zu beauftragen und das derzeitige Vertragsverhältnis zu beenden.
Will man so lange prüfen, bis das Ergebnis passt und der Versagungsvermerk „weggeprüft“ ist? Was kostet so ein neuerliches Gutachten die BJV-Mitglieder eigentlich? Denen müsste langsam, aber sicher die Hutschnur platzen, wenn man an den bombastischen Neujahrsempfang, das fast 87.000-Euro-Dienstgefährt, die 5.000-Euro-Pauschale pro Monat und weitere pikante Details denkt.
Egal, wie die Geschichte ausgeht: Der Verband wird nach einem solchen Kasperltheater wie auf „SZ.de“ zu lesen, Jahre brauchen, sein Ansehen in der Gesellschaft wiederherzustellen. Aber das scheint manch einem der eigene Vorteil wert gewesen zu sein.