Der Vertrag wurde am 8. April durch Umweltminister Johannes Remmel, Landrat Paul Breuer, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Bürgermeister Bernd Fuhrmann als Vorsitzender des Trägervereins unterzeichnet und beinhaltet ausdrücklich, dass die Tier (vorerst) im Besitz des Trägervereins bleiben. Im Rahmen dieses Verfahrens haben auch die beiden Nachbarkreise Olpe und Hochsauerland ihre schriftliche Zustimmung erteilt.
Die Wiederansiedelung der Wisente, einschließlich der wissenschaftlichen Begleitforschung, kostete von 2009 bis 2013 rund 1,5 Millionen Euro, wovon das Land NRW und das Bundesamt für Naturschutz 1,2 Millionen Euro beisteuern und rund 300.000 Euro vom Förder- und Trägerverein „Wisent-Welt-Wittgenstein“ aufgebracht werden müssen. Das Öffnen des rund 88 Hektar großen Auswilderungsgatters, in dem sich die achtköpfige Herde seit März 2010 befindet (wir berichteten), war immer für den Winterausgang vorgesehen, da sich zu dieser Zeit die standorttreue Herde in der Nähe der Fütterung aufhält und somit sich die Erweiterung des Streifgebietes im Frühjahr nicht abrupt, sondern ganz allmählich vollzieht.
Dieses Freisetzungsereignis, welches verständlicherweise von Landes-, Kreis- und Kommunalpolitik, Trägerverein sowie weiten Teilen der Bevölkerung als Erfolg angesehen und gefeiert wird, war seit Beginn im Jahre 2004 immer auch umstritten und auch nicht frei von Rückschlägen, Unzulänglichkeiten, „Stolpersteinen“ und Befindlichkeiten.
Die Freilassung der kleinen Wisentherde im Rothaargebirge schaffte es bis in die „Tagesschau“ und die „Tagesthemen“. Fast alle Regionalsender berichten von diesem Ereignis. Rund 70 – auch ausländische – Medienvertreter haben die Freisetzung miterlebt und darüber berichtet.
Wolfram Martin/BS
Einen kurzen Filmbeitrag zur Auswilderung auch unter
Berücksichtigung jagdlicher Aspekte finden Sie hier.